Gustav Wendling
* 1862 Büddenstedt – † 1932 Königslutter am Elm
Wendling begann seine künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf. Bei Eugen Dücker schrieb er sich in die Klasse "Landschaftsmalerei" ein (1884-1886) und wurde sein Meisterschüler.
1886 ging Wendling nach Amerika. In Milwaukee trat er einer Kolonie von 20 deutschen Malern bei, die den Auftrag ausführten, Panoramen und Rundgemälde des Amerikanischen Bürgerkriegs herzustellen ("Die Schlacht von Chattanooga", 1863). Mit weiteren Künstlern betrieb er 1887 in Detroit eine Kunstschule (New Academy of Fine Arts). Nach seinem Wirken in Amerika kam er nach Deutschland zurück und lebte in Braunschweig.
Gothmund und Israelsdorf
Gustav Wendling sitzt an einem Tisch und skizziert. Diese Zeichnung von 1890 aus dem Skizzenbuch Ernst Eitners zeigt den Kollegen Wendling beim Skizzieren in Israelsdorf. Wendling war bereits einige Jahre früher als seine Kollegen im Dorf ("Kommen Sie (Ernst Eitner) mit mir nach Gothmund, da weiß ich einen Wirt, der pumpt, da malen wir beide Studien".).
1884 bereits entstand sein 118 cm x 134 cm großes Werk "Fischerdorf Gothmund" in beeindruckender Weise. Somit kann Gustav Wendling als einer der - möglicherweise sogar - DER Wegbereiter der späteren Künstlerkolonie Gothmund angesehen werden. Seine Ölskizzen aus späteren Jahren belegen die wiederkehrenden Besuche in Gothmund.
Neueste Recherchen von 2021 ergaben, dass dieses Werk unter dem Titel "Nordisches Fischerdorf" 1884 in der Ausstellung der "Königlichen Akademie der Künste" in Berlin und 1888 in der Ausstellung "Grosse Gemälde Ausstellung des Kunstvereins Bremen" der Kunsthalle Bremen ausgestellt wurde. Zuletzt waren Gothmund-Arbeiten Wendlings in der Ausstellung "Fortuna und Eintracht: Die Düsseldorfer Malerschule in Braunschweig. Eine Begegnung zweier Sammlungen" im Städtischen Museum Braunschweig zu sehen (2019 / 2020).
Wendlings Hauptwerk
5 Jahre - von 1898 bis 1902 - arbeitete Gustav Wendling zusammen mit seinen Kollegen Hugo Ungewitter und Max Clarenbach an einem 15 x 120 Meter großen Cyclorama. Die Darstellung "Blüchers Rheinübergang bei Caub am 1. Januar 1814" für die Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf (Rotunde), wurde begeistert aufgenommen.