Quellenangaben
"Im Oktober 1892 reiste (Carl) Arp in das abgelegene Fischerdorf Gothmund bei Lübeck, in dem sich Künstler
aus Karlsruhe und Weimar trafen und zu einer kleinen Künstlerkolonie vereinten. ..."
Aus: "Der Kieler Maler Carl Arp (1867 - 1913), 2016; Dr. Ulrich Schulte-Wülwer (Kunsthistoriker), Dr. Telse Wolf-Timm (Kunsthistorikerin)
Ernst Eitner berichtete nach dem Abbruch einer Studienreise in Norwegen 1889: ...die Karlsruher fuhren betrübt heim, und zuletzt blieben nur Wendling und ich übrig. "Was wollen Sie jetzt tun?" fragte mich W(endling). "Ich muß wieder Lithograph sein in Hamburg," war meine Antwort. "Das wäre zu schade," meinte W(endling). "Kommen Sie mit mir nach Gothmund, da weiß ich einen Wirt, der pumpt, da malen wir beide Studien!" – Wir also 4. Klasse nach Lübeck und uns in Gothmund eingenistet bei Mutter Schnoor. Damals ging das noch. Dreist hockten wir da, machten uns keine Sorgen und malten. Ich lernte viel Gutes von Wendling. Das war nun ein großer Unterschied, dies stille Leben bei den Fischern an der Trave gegen die norwegische Unruhe. Ich machte Aquarelle und finde sie heute noch gut. In Karlsruhe machten sie Aufsehen bei den Kollegen und Lehrern...Es kamen nach und nach noch 2, 3 Kollegen aus Weimar (Anmerkung: u.a. Andreas Dirks und Max Wieczorek), so daß allerlei los war...Wir machten zwischendurch in den schweren Fischerkähnen Ausflüge auf der Trave, zum Teil oft nur in Morgenschuhen!
Aus: "Ernst Eitners Tagebuch"; 1901
"Als Eitner sich im Sommer 1889 erneut anschickte, in Hamburg... überredete ihn der aus Braunschweig stammende Studienkollege Gustav Wendling, ihn in das abgelegene Fischerdorf Gothmund bei Lübeck zu begleiten, das Mitte der 1880-er Jahre für die Kunst entdeckt worden war..."
Aus: "Ernst Eitner - Hamburger Maler des Lichts", 2011; Dr. Ulrich Schulte-Wülwer (Kunsthistoriker) u.a.
Gustav Wendling schrieb am 1. Februar 1890 aus Gothmund an Ernst Eitner: Das Neueste ist, daß (Professor Leopold von) Kalckreuth mit 2 bis 3 seiner Schüler nach Gothmund angeschneit kömmt".
Aus: "Ernst Eitners Tagebuch"; 1901
"(Momme) Nissen und (Walter) Haeckel gehen jetzt (1891) fort nach den Fischerdörfern bei Lübeck zum Studieren. Es lebt dort auf einem Dorf Gothmund ein sehr tüchtiger Zeichner und Maler, an den sie Empfehlungsschreiben mithaben......."
Aus: "Sophus Hansen - Der Mann verdient Beachtung", 2009; Dr. Ulrich Schulte-Wülwer (Kunsthistoriker)
"Mit dem Besuch der vier Maler im Juni 1889 begann die kurze Blüte der Künstlerkolonie Gothmund. ..."
Aus: "Der Wagen", 2006; Dr. Jan Zimmermann (Historiker): Ernst Eitner, ein Hamburger Maler in Lübeck
"Der Schlüssel zur Persönlichkeit des Künstlers und zu seinem graphischen und malerischen Werk heißt Gothmund, das kleine reetgedeckte Fischerdorf an der Untertrave bei Lübeck..."
Aus: "Fritz Witt - Werkverzeichnis 1925 - 1981", Prof. Dr. Karl W. Struve (1917-1988; Historiker, Direktor des Schleswig-holsteinischen Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig), 1981
"Ohne das Werk von Fritz Witt würde das alte Gothmund heute ein leeres Wort und die alltägliche Arbeitswelt seiner Menschen nur noch blasse Erinnerung sein...."
Aus: "Fritz Witt - Werkverzeichnis 1925 - 1981", Prof. Dr. Arnold Lühning (1923-2002; Historiker, Kustos für Volkskunde am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Schleswig), 1981
"Ja, als der alte Professor von Lütgendorff noch lebte", so erzählten mir die Gothmunder, " der ist immer im Sommer mit seinen Malschülern zu uns herausgekommen. Dann saßen sie da herum, zeichneten, malten und schnurrten sich auch einmal einen Aal, den sie gern bekamen..."
Aus: "Lübecker General-Anzeiger: Von Treibelfest und Spickaal - Neues und Altes aus Lübecks Fischerdorf Gothmund", 1938
"Die idyllischen Reize des Fischerdorfs an der Trave haben die Maler angelockt. Es hauste dort eine Malerkolonie, etwa zur gleichen Zeit, wo die Worpsweder durch ihre Werke Aufsehen erregten. .... ..."
Aus: "Von Lübecks Türmen: Bilder aus Gothmund", 1917
"In die Heimath kehrte er immer wieder zurück und während eines Sommers kam er (Landschaftsmaler J.W. Jürgens (1845-1906)) mit einer ganzen Schaar von Berufsgenossen in das trauliche Fischerdorf Gothmund, um Studien zu malen. ..."
Aus: "Vaterstädtische Blätter"(Archiv Hansestadt Lübeck), 1906