Christian Rohlfs
* 1849 Groß Niendorf – † 1938 Hagen
Geboren wird Christian Rohlfs in Lübecker Nähe, im holsteinischen Groß Niendorf. Während einer langen Krankenzeit beginnt er „gegen die Langeweile“ zu zeichnen.
Der Dichter Theodor Storm, der die Zeichnungen des Jugendlichen sieht, macht ihn mit dem Kunstkritiker Ludwig Pietsch in Berlin bekannt, der sogleich ein Empfehlungsschreiben für die Großherzogliche Akademie in Weimar aufsetzt, wo Rohlfs von 1870 - 1874 studiert. Rohlfs Arbeiten als Historienmaler finden beim Großherzog von Sachsen-Weimar so großen Anklang, dass er, über viele Jahre finanziell gefördert, gesichert leben und arbeiten kann.
1880 wendet sich Rohlfs vom Naturalismus der Weimarer Schule hin zum Impressionismus, der „Schule von Barbizon“. Dieser Einfluss prägt nun seine Arbeit.
Gothmund
Ab 1884 ist er als freier Maler tätig. In den 1890er Jahren nehmen die Gemälde des Individualisten an Farbigkeit zu. In dieser Zeit entstehen die mindestens drei Pastelle, die Christian Rohlfs bei seinem Aufenthalt in Gothmund 1899 anfertigte.
Der Ausnahmekünstler
Die große stilistische und inhaltliche Experimentierfreudigkeit macht ihn zum Ausnahmekünstler. Seine mutige Bereitschaft lässt ihn in seinem künstlerischen Spätwerk expressive Wege finden. Zu seinem 75. Geburtstag ehrt ihn die Stadt Hagen 1924 mit der Ernennung zum Ehrenbürger. Im selben Jahr wird Rohlfs auch Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin. 5 Jahre später wird das Christian-Rohlfs-Museum in Hagen gegründet. Das heutige Osthausmuseum umfasst ca. 700 seiner Arbeiten.
1937 wird Rohlfs von den Nazis verfemt und erhält Ausstellungsverbot. Über 400 seiner Arbeiten werden aus deutschen Museen als „entartete Kunst“ entfernt. Heute gilt Christian Rohlfs als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus.